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Geschichte über die Klapperbube

Karwoche (althochdeutsch kara: Klage,Kummer, Trauer), Stille Woche oder auch Heilige Woche (lat.: hebdomada sancta) ist die Bezeichnung der Trauerwoche vor Ostern, der letzten Woche der Fasten- oder Passionszeit. Die Bezeichnung „Karwoche“ ist dabei die traditionell deutsche. In anderen Sprachen heißt sie „Große“ oder abgeleitet von der traditionell lateinischen Bezeichnung auch „Heilige Woche“. In der internationalen Sprache Esperanto wird diese Woche als sankta semajno bezeichnet.

Die Karwoche umfasst die stillen Tage Montag bis Mittwoch und die eigentlichen Kartage Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag. Sie beginnt am Palmsonntag mit dem Gedächtnis des Einzugs Jesu in Jerusalem und erreicht über den Gründonnerstagabend, an dem die
Einsetzung der Eucharistie / des Abendmahls gefeiert wird, ihren Höhepunkt im Gedächtnis des Kreuzestodes Jesu am Karfreitag. Sie mündet am Ende des Karsamstags in die Feier der Osternacht.

Die Karwoche war noch bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts in weiten Teilen Deutschlands eine „geschlossene“ Zeit, in der öffentliche Festlichkeiten und Vergnügungen nicht stattfanden. Heute ist allein in Deutschland der Karfreitag ein gesetzlich geschützter „stiller Tag“. Neuheidnische Feiern können mit Rücksicht auf den gesetzlich besonders geregelten Schutz des Karfreitags nicht stattfinden.

Einem Jahrhunderte alten Brauch gemäß schweigen noch heute in allen katholischen Kirchen aus Trauer um das Leiden und Sterben von Jesus Christus vom Gloria der Messfeier am Abend des Gründonnerstag bis zum Gloria in der Osternacht die Glocken (teilweise auch der Uhrschlag). Als Ersatz werden Schlagbretter, Klappern und ähnliche Holzwerkzeuge genutzt, um die Gläubigen an die Gebets- und Gottesdienst-Zeiten zu erinnern. Schließlich waren die Kirchenglocken früher für viele Menschen der wichtigste Zeit-Anzeiger. Auch die Schellen, die sonst während des eucharistischen Hochgebetes erklingen, sind durch solche Klappern ersetzt. Das Kreuz im Altarraum wird verhüllt.

Ein alter katholischer Brauch in Österreich, Baden und Bayern ist das Osterratschen, wobei anstatt des Geläuts der Glocken Kinder oder Ministranten mit Holzratschen durch die Straßen oder von Haus zu Haus gehen. Bekannt ist in Klosterneuburg das Turmratschen. Dieser Brauch ist auch im Saarland und in Rheinland-Pfalz verbreitet, wird dort allerdings als „Kläppern“ bezeichnet. Auch im Rheinland und in ländlichen Gegenden Osthessens (Bistum Fulda) ziehen Kinder mit Ratschen durch die Dorfgassen.

Auch im Westfälischen (z.B. Waltrop und Nottuln) gibt es die sogenannten Räppler, die von Gründonnerstag bis Karsamstag mit ihren Räppeln (Ratschen) durch den Ort und die Bauernschaften ziehen.

Häufig wird vermutet, die Ursprünge des Klapperns und Rasselns zum Ende der Karwoche lägen in vorchristlicher Zeit, und sein Zweck sei es einst gewesen, die Geister des Winters mit Lärm zu vertreiben, damit der Frühling einziehen kann. Im Zusammenhang mit Ostern erinnert es aber tatsächlich an die jeweiligen Stundengebete, auf die das Glockenläuten unterjährig ebenfalls hinweist (Angelusläuten).

<< Quelle: www.wikipedia.de >>

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