30.05.2010 - 3. geschichtliche Wanderung

Trotz widriger Wetterbedingungen fanden sich am Sonntag, den 30.05.2010 ca. 40 geschichtlich interessierte Wanderer vor dem im Aufbau befindlichen Dorfmuseum „Altes Rathaus“ in Hintermeilingen ein.

Nach einer Wanderung zu den Hügelgräbern in Heckholzhausen im Jahr 2008 und einer Wanderung auf den Spuren der Kelten zum Heidenhäuschen 2009, fand in diesem Jahr die 3. geschichtliche Wanderung des Hintermeilinger Geschichts- und Museumsvereins aus aktuellem Anlass statt. Vor genau 50 Jahren, im Jahr 1960, fuhr der letzte Güterzug der Kerkerbachbahn von Hintermeilingen nach Kerkerbach. Deshalb folgten in diesem Jahr die Wanderer dem Teilstück der Kerkerbachbahn von Lahr kommend über Hintermeilingen bis zur Schlagmühle.

An verschiedenen Stationen erklärte Peter Größchen, 1. Vorsitzende des Hintermeilinger Geschichts- und Museumsvereins, die geschichtliche Bedeutung. Zu Beginn an der Feldbahnlock zwischen Spielplatz und Mehrzweckhalle. Diese tat, gefertigt von der Firma Orenstein und Koppel, lange Jahre in der Tongrube Maria in Hintermeilingen ihren Dienst. Auch der ehemalige Bahnhof in der heutigen Bahnhofstraße, war eine der Stationen, wo außerdem eine kleine Rast zur Stärkung eingelegt wurde. Im Gegensatz zu den sonstigen Bahnhöfen am Streckenabschnitt Dehrn-Heckholzhausen wurde dieser nicht als Fachwerk- sondern als Backsteinbau errichtet. Von 1920-1960 war der Hintermeilinger Bahnhof Endstation der Strecke. Durch Bilder aus der Zeit der Kerkerbachbahn konnten die Wanderer genau erkennen, wo sich das Gebäude einmal befand.

Eine weitere Station waren die beiden Verladerampen für Ton zwischen Hintermeilingen und der Schlagmühle, an der heutigen Nordic Walking Strecke. Dort wurde der in Hintermeilingen abgebaute Ton mit Hilfe von Lorenbahnen an die Rampen transportiert und über ein Stürzgerüst in die Waggons der Kerkerbachbahn gekippt, die diesen Ton zu den Schamottwerken in Dehrn und Schupbach weitertransportierten.

Zudem konnte Peter Größchen noch so manches Interessantes rund um die Kerkerbachbahn berichten. So zum Beispiel, dass noch heute Nachkommen der ehemaligen italienischen Gleisarbeiter in Hintermeilingen leben.

Am Ende der Wanderung duften sich die Teilnehmer über Würstchen, Bratkartoffeln und Getränke zur Stärkung freuen und gingen mit vielen neuen Eindrücken nach Hause.