Eine Mitgliederversammlung ganz anderer Art führte die Hintermeilinger Feuerwehr durch. Der Coronapandemie geschuldet, konnte die Mitgliederversammlung für das Jahr 2020 erst jetzt durchgeführt werden. Der Vorsitzende Jörg Schmidt begrüßte die Anwesenden in der Mehrzweckhalle Hintermeilingen und freute sich doch, dass einige Mitglieder der Einladung gefolgt waren. In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr ging er auch auf die Folgen der Coronapandemie ein. Am 24. Februar 2020 schlängelte sich der Rosenmontagsumzug durch die Straßen von Hintermeilingen. Das im Anschluss folgende bunte Treiben konnte noch in der Mehrzweckhalle durchgeführt werden, ohne zu ahnen, dass dies für eine lange Zeit die letzte Veranstaltung war ohne ein Hygienekonzept und 3 G Regeln. Aufgrund des Lockdowns ab dem 13. März 2020 wurden alle Veranstaltungen für das ganze Jahr abgesagt. Darunter litt natürlich das Vereinsleben, aber auch der Übungsbetrieb der Einsatzabteilung musste eingestellt werden. Später traf sich der Vorstand dann nur noch in Videokonferenzen. Inzwischen hat in allen Lebensbereichen mehr und mehr Normalität Einzug gehalten und auch die Arbeit der Feuerwehr normalisiert sich.
Wehrführer David Pietzner ging in seinem Rückblick auf die Schwierigkeiten beim Übungsdienst ein. Dieser musste nach einigen Treffen, die noch vor dem Lockdown stattfanden, eingestellt werden. Erst im September konnte, aufgeteilt in zwei Gruppen und versehen mit einem ausgearbeiteten Hygienekonzept, wieder mit den Übungen begonnen werden. Allerdings nur bis Ende Oktober, dann kam die nächste Welle und mit ihr das Aus der Übungen für den Rest des Jahres.
Trotz Corona gab es in 2020 insgesamt 19 Einsätze, wovon alleine fünf Einsätze zur Unterstützung des Rettungsdienstes waren. Auch acht Einsätze zur Beseitigung von Unwetterfolgen beschäftigten die Einsatzkräfte. Zum Glück war nur ein Brandeinsatz in Langendernbach erforderlich. Dieser Einsatz erfolgte im Rahmen der interkommunalen Hilfeleistung.
Für alle aktiven Atemschutzgeräteträger wurde eine zweite „dünne“ Einsatzgarnitur beschafft, um die Brandbekämpfungsanzüge bei Hilfeleistungseinsätzen nicht unnötig zu beschädigen oder zu verschmutzen und damit diese für Brandeinsätze immer einsatzbereit zu halten.
Aufgrund der Corona-Pandemie mussten ab Ende März alle Lehrgangsveranstaltungen auf Kreis- und auf Landesebene abgesagt werden. Auf Gemeindeebene konnte aber noch vor der Pandemie die Truppmann Ausbildung Teil 2 stattfinden. An dieser konnten erfolgreich unsere Kameraden Jonathan Lang, Jannis Mink und Florian Stein teilnehmen.
Aber nicht nur die Einsatzabteilung war von der Pandemie betroffen. Auch die Kinderfeuerwehr und die Jugendfeuerwehr mussten ihre Treffen einstellen. Kinderfeuerwehrwartin Corina Langhof konnte von vier Treffen berichten, die noch zu Beginn des Jahres stattfinden konnten. Positiv ist hervorzuheben, dass die Kinderfeuerwehr neun Mitglieder hat und die Zahl auch trotz der Pandemie nicht abgenommen hat.
Auch Jugendfeuerwehrwart Mathias Gröschen konnte berichten, dass nach der Übung am 4. März 2020 im weiteren Jahr keine Übungen mehr stattfinden konnten. Nur im September traf sich die Jugendfeuerwehr auf dem Wiesengrundstück vor dem Feuerwehrhaus. Unter Anleitung der Imker Gerlinde und Peter Gröschen wurden mehrere hundert Krokusse gepflanzt, ein wertvoller Beitrag zur Erhaltung der Insektenvielfalt. Unterstützung erhielten sie von Bürgermeister Peter Blum und Ortsvorsteher Helmut Knapp.
Besonders stolz zeigt sich Mathias Gröschen, dass drei Jugendfeuerwehrmitglieder jetzt in die Einsatzabteilung gewechselt sind. Dies zeigt umso mehr die Wichtigkeit der Nachwuchsbildung für die Feuerwehr.
Weil die Fastnachtveranstaltung vor dem Lockdown durchgeführt wurde, konnte Rechnungsführer Thomas Rudersdorf ein positives Kassenergebnis vortragen.
Daniel Wolf, stellvertretender Gemeindebrandinspektor (GBI) , dankte in seinem Grußwort der Feuerwehr für ihren Einsatz auch während der Pandemie. Er hob noch einmal die Wichtigkeit der Übungen hervor, um im Einsatz routiniert den Einsatz und die Gerätschaften zu führen. Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren setzen ihre Freizeit und ihre Gesundheit für den Schutz der Bevölkerung ein. Daher möchte er ihnen einmal ganz besonders danken. Herzlichen Dank für die geleistete Arbeit richtete er an den stv. Wehrführer Adrian Langhof, der sein Amt als stv. GBI aus beruflichen Gründen niederlegen musste. Er lobte auch die erfolgreiche Arbeit der Kinder- und Jugendfeuerwehr und wünschte ihnen weiterhin ein glückliches Händchen bei der Nachwuchsgewinnung.
Peter Gröschen, Ehrenvorsitzender der Feuerwehr, dankte in seinem Grußwort allen für die geleistete Arbeit. Er hob noch einmal die wichtige Arbeit der Kinder- und Jugendfeuerwehr hervor. Ohne Nachwuchs wäre die Feuerwehr auf Dauer nicht funktionsfähig. Er bedankte sich ganz persönlich und herzlich bei den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden für die Begleitung bei der Beerdigung seines Vaters und Ehrenmitglied Heinz Gröschen am Vortage.
Zum Ende gab Jörg Schmidt noch einen kurzen Ausblick. Leider ist dieser nicht rosig, da auch in diesem Jahr keine Veranstaltung mehr stattfinden kann. Berichten konnte er, dass für das Feuerwehrhaus ein Fahnenschrank bei einem Schreiner bestellt wurde. Er dankte den Anwesenden für ihr Kommen und hofft, dass im kommenden Jahr wieder eine „normale“ Mitgliederversammlung stattfinden kann.